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Dienstag, 4. Januar 2011

Australien - Tasmanien



Australien
Das erste und wichtigste nach unserer Landung in Melbourne ist für uns, einen Campervan zu kaufen, der für die nächsten drei Monate unser Transport und Dach über dem Kopf sein soll. Seit wir das letzte Mal hier waren gibt es Internet und so ist es auch möglich, Campervans auf Verkaufs-Websites zu finden. Allerdings scheinen wir kurz vor Weihnachten nicht die einzigen zu sein, die so ein Fahrzeug suchen, und so freuen wir uns, wenn wir noch einen guten Campervan mit Poptop von einem netten, französischen Pärchen kaufen können.
So würde unserer Reise nach Tasmanien eigentlich nichts mehr im Wege stehen, wären da nicht sämtliche Fährenüberfahrten bis am 6. Januar ausgebucht! Schon haben wir uns gedanklich damit abgefunden, die nächsten 3 Wochen im Staate Victoria zu verbringen, wenn wir überraschenderweise von der Warteliste auf einen definitiven Platz auf der Fähre rutschen. Gleichzeitig realisieren wir, dass wir 250 km zur Grenze des nächsten Staates fahren müssen, um unseren Camper dort auf unseren Namen umschreiben zu lassen. Es ist eine sehr schöne Fahrt dorthin - nur die Heuschreckenschwärme, von denen zig Tiere gegen das Frontfenster knallen, sind unangenehm. Der Weg, bis wir die Um-Registrierung für das Fahrzeug erreicht haben, könnte einen weiteren Abschnitt füllen, aber kurz gesagt: Der Beamte auf dem Registrierungsamt ist eher eine Ausnahme verglichen mit den sonst sehr freundlichen und zuvorkommenden Aussis und wir brauchen viel Geduld, bis wir am Schluss das so wichtige Papier bekommen und nicht mehr unregistriert unterwegs sind.

Tasmanien
Wir haben gehört, dass es im tasmanischen Sommer z.T über 30°C warm wird, aber es fällt uns schwer, das zu glauben, denn es ist ziemlich frostig hier. Klar, das nächste, was südlich liegt, ist die Antarktis, aber die ist ja doch ein paar Tausend Kilometer entfernt. Sie sagen uns, dass dies ein sehr ungewöhnlich kalter Sommer sei, aber das hilft uns nicht wirklich durch die bitterkalten Nächte. Da gibt es nur eines: einen zweiten Schlafsack kaufen und sich daran gewöhnen, dass es kalt ist in der Nacht. An einem Morgen beim Cradle Mountain liegt auf dem Hügel/Berg gegenüber Schnee und die vorletzte Nacht soll es hier 0° gewesen sein.
Wir freuen uns aber über die Natur hier und vor allem die Tierwelt. Die meisten Säugetiere hier sind Beuteltiere, das heisst, sie gebären und tragen ihre Jungen in einem Beutel. Die bekanntesten davon sind natürlich die Känguruhs und ihre Verwandten (Wallaby und Pademelon - ein kleines, hübsches, nur in Tasmanien lebendes Wallaby), Koalas, Possums und Wombats, aber auch Quolls (ein Raubtier) und tasmanische Teufel (ein Aasfresser) haben Beutel - beim tasmanischen Teufel hat auch das Männchen einen Beutel zum Schutze seiner Hoden! Das Echidna (australischer Ameisenigel) ist ein süsser Kerl, den wir häufig unterwegs neben der Strasse oder auf Wanderungen antreffen; im Gegensatz zur Art auf dem Festland ist das tasmanische Echidna grösser und hat viel mehr Haare zwischen den Stacheln, aber wenn es sich bedroht fühlt, streckt auch es einem den mit langen Stacheln besetzten Hintern entgegen.
Es ist schon spannend, die Tiere life zu sehen, die man sonst nur in Tierfilmen gezeigt bekommt. Dass der Ameisenigel ein einziges Ei in seinen Beutel legt, es dann ausbrütet und das kleine Echidna nicht von Zitzen, sondern von Drüsen Milch trinkt, ist doch mal etwas ganz anderes. Ähnlich funktioniert das beim Schnabeltier, das einem Biber ähnelt, aber nur etwa 50 cm gross ist.
Eine ganz spezielle Faszination übt der tasmanische Teufel auf uns aus - vielleicht auch, weil er mit dem seit den 30erJahren ausgestorbenen Tasmanischen Tiger verwandt ist. Zwar ist der tasmanische Teufel noch recht häufig, aber er ist sehr scheu und weil er zudem auch nachtaktiv ist, ist es sehr selten ihn zu sehen.
Wir besuchen deshalb eine Auffangstation für verwaiste Teufelchen und bekommen so einen super Einblick in das Leben der interessanten Beutel-Raubtiere. Das Hauptproblem für das Überleben der tasmanischen Teufel ist eine anstreckende Krebskrankheit, die einen Tumor im Gesichtsbereich verursacht. Da diese Tiere heftig um ihre Nahrung kämpfen, sind Verletzungen und somit Übertragungen des Krebses häufig. Im Norden von Tasmanien wurde bis jetzt noch kein facial tumor festgestellt und auch in den Auffang-und Aufzuchtszentren durchlaufen die Tiere zuerst eine Quarantänezeit (ca 1 Jahr) um sicher zu gehen, dass sie gesund sind. Es bleibt zu hoffen, dass man mit der Aussonderung der kranken Tiere und vor allem mit der gezielten Durchmischung des Genpools der Krankheit Herr werden kann, denn die Ursache des Krebses ist Inzucht. Ausgelöst wurde diese, als Tasmanien mehr und mehr besiedelt wurde und die Tiere so in kleinere Gebiete gedrängt wurden, aber durch die vielen auf der Stasse getöteten Tiere gab es sehr viel Futter für die tasmanian devils und so vermehrten sie sich innerhalb ihrer kleinen Sippe. 

Fortsetzung folgt .... 



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