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Dienstag, 12. Oktober 2010

Oudomxai

Auf der Suche nach der grossen Höhle 
Wir sind in Oudomsay, nachdem wir ein paar Tage in Luang Prabang verbracht haben. Oudomsay ist wieder eher ein kleines Städtchen und auch hier erkunden wir die Umgebung mit dem Fahrrad und wollen eine kleine Höhle finden. Obwohl wir alle möglichen Leute fragen, können wir die Abzweigung dorthin nicht finden, aber es ist trotzdem ein netter Ausflug und wir haben unterwegs ein paar gute Kontakte, z.B eine Gruppe von Jungen, ca 10 Jahre alt, die uns nach unserem begrüssenden Sabai dii wortlos Zuckerrohrstangen in die Hand drücken und weitergehen. Ob wir wohl - bergauf fahrend - so abgekämpft aussehen, dass sie uns einen Zuckerschub geben wollen? Franca findet, dass Zuckerrohr sehr gut schmeckt und vor allem noch saftig ist, Mäge benützt ihn offenbar als Treibstoff für sein Fahrrad .-)
Auch Oudomsay hat einen Hügel mit einer Buddhastatue und Mönchen beim Gärtnern 
Am nächsten Tag wollen wir ein Motorrad mieten, um die grosse Höhle, die vor einem Jahr entdeckt worden ist, auf eigene Faust zu finden und zu erkunden. Mäge hat sich minutiös mit Hilfe von Google earth und gps vorbereitet und auch das Mieten eines Motorrads klappt (nachdem wir das erste nach weniger als einem Kilometer fahren wieder umtauschen müssen). Um es gerade vorweg zu sagen: wir haben die Höhle nicht gesehen, aber trotzdem ist es für uns ein ganz spezieller und unvergesslicher Tag geworden. Die Strasse zwischen Oudomxay und Luang Namtha (die Hauptstrasse) führt durch schöne Landschaften mit Reisfeldern und kleinen Dörfern. Schon nach ein paar Kilometern die erste Polizeikontrolle: der Polizist ist sehr nett und studiert fasziniert Mäge’s Fahrausweis, ohne natürlich ein Wort zu verstehen. Immer wieder fragen wir nach Chom Ong.. und ein paar Männer auf einem Lastwagen, der gerade eine Reifenpanne hat, sagen uns, es gehe schon noch etwa 15-20 km ). Einer weisst uns noch darauf hin, dass wir wenig Luft im Hinterreifen haben, und im nächsten Dorf finden wir mit viel Zeichensprache jemanden, der eine Pumpe hat und uns aushelfen kann. Wir fahren weiter und entfernen uns immer mehr von unserem auf Google earth gesetzten Punkt und es gibt auch keine Abzweigung, aber wir wollen die 20 km zur Sicherheit weiterfahren.. da treffen wir auf einen Arbeitselefanten, der uns entgegen kommt. Früher gab es in Laos sehr viele Elefanten, heutzutage haben Maschinen die Arbeitskraft dieser grossen Tiere ersetzt. Einige sind nun noch in Camps und werden zum Elefantenreiten mit Touristen benutzt, aber dass wir auf diesen Treffen mit seinem Mahout ist ein ganz spezielles Erlebnis.
 
Wir fahren also die 20 km und drehen dann um, bis wir endlich die Abzweigung finden - eine Naturstrasse, die Mäge’s Können als Motorradfahrer auf die Probe stellt.
man sieht hier gar nicht richtig, wie krass der Weg bergauf und runter ging
Wir kommen plötzlich in ein Dorf und fragen auch hier nach dem Dorf Chom Ong und die Leute kennen es tatsächlich und sagen uns, dass es noch weiter geht. Zuerst wollen wir aber noch etwas Benzin nachtanken - in so Dörfern gibts immer irgendwo ein paar Flaschen Benzin. Während der Treibstoff aufgefüllt wird, kommen immer mehr Dorfbewohner, vor allem Kinder, zusammen. So etwas ist uns noch nie passiert. Obwohl sie nur etwa 6 km von der Hauptstrasse entfernt sind (mehr als eine halbe Stunde mit dem Motorrad), sehen wir hier keine Satellitenschüsseln und Strom haben sie höchstens mit Generatoren. Ich frage die Erwachsenen, ob ich ein Foto von den Kindern machen dürfe (Zeichensprache), denn bei gewissen Völkern gibt es den Glauben, dass man den Kindern die Seele raubt, wenn man sie fotographiert, und natürlich möchten wir niemandem eine solche Angst machen. Aber hier reagieren sie irgendwie überhaupt nicht, und ich habe das Gefühl, dass sie  noch nie einen Fotoapparat (oder eine digitale Kamera) gesehen haben. Ich mache mal ein Foto, um den Kindern das Ergebnis zu zeigen - volles Erstaunen! So kriege ich sie nach und nach dazu, etwas zusammenzurücken für ein Gruppenfoto. Schade, weiss ich nicht, wie das Dorf heisst und habe ich keine Adressen - sonst würde ich ihnen gerne die Fotos schicken. 
 
   
Wir fahren weiter auf der Dreckstrasse.. und sie wird immer feuchter, zwischendurch ist eine tiefe Schlammfurt mit etwas Bambus drin zum Drübergehen, aber mit dem Motorrad nur mit gemeinsamen Kräften zu meistern. Nach wenigen hundert Metern checken wir unser GPS, das uns noch etwa 7 Kilometer anzeigt.. und von anderen Berichten hören wir, dass man danach noch eine Stunde zu Fuss gehen muss. Dann sollte man ein paar Stunden haben für die Höhle, die kilometerweit in die Tiefe gehen soll.. und wir müssen schweren Herzens einsehen, dass wir weder auf diesem Weg weiterkommen mit dem Motorrad, noch die Zeit hätten, die Strecke zu Fuss zurückzulegen und noch vor dem Eindunkeln wieder zurück zu sein.
 
seufz.. hier haben wir gewendet                    Der Schlamm hat auch sein Gutes: Schmetterlinge..
Wir fahren wieder zurück und auch wenn wir gerne die Höhle gesehen hätten.. stattdessen haben wir einen seltenen Arbeitselefanten gesehen und Menschen getroffen in einem entlegenen Dorf - zwar nicht in irgendwelchen traditionellen Kleidern, aber das ist ja eh nur noch für die Touristen, die in diese vorher ausgesuchten Dörfer gehen, um die Minderheitenvölker zu sehen.
Auf dem Rückweg geniessen wir nochmals die super Umgebung mit Reisfeldern 
   
Nach einem Ruhetag fahren wir in einem kleinen Bus nach Luang Namtha. 

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